Wieder in der Türkei! - Südostanatolien

Lake Van* Nemrut Krater

Wir sind wieder in der Türkei und gleich nach der Grenze gab es auch schon den ersten Çay und das Land und die Leute haben uns direkt wieder für sich eingenommen! Die Landschaft hier in Südostanatolien ist faszinierend und vor allem abwechslungsreich, von Steppe bis zu grünen Tälern, in denen alles wächst (gerade ist Granatapfel und Feigensaison) und wilden Vulkanlandschaften ist alles dabei. Unsere erste Station nach Georgien war der Lake Van, ein 3700km² großer See, der hellblau in der Wüstenlandschaft leuchtet und bei dem einem auf Grund der Weite der Landschaft jedes Raumgefühl verlässt. Viel machen kann man da nicht, aber es reicht schon die Umgebung auf sich wirken zu lassen und da wir in der Nähe eines kleinen Dorfs standen, hatten wir natürlich auch recht schnell Besuch von neugierigen Kindern und Männern....denn die Frauen sieht man in dieser Gegend in der Öffentlichkeit - wenn überhaupt- nur im Market beim Einkaufen. Das Wasser des Sees ist extrem sodahaltig und zum Baden lädt er deshalb nicht unbedingt ein, aber umso mehr zum Waschen, denn so spart man sich schon einmal das Waschpulver.

Von anderen Reisenden hatten wir den Tip bekommen, zum Nemrut Krater zu fahren, da man da angeblich Bären in der freien Natur sehen kann. Das wollten wir natürlich auf jeden Fall erleben und haben unseren James mal wieder eine 10km lange Schotterstraße bis auf 2200 Meter hoch gescheucht und oben konnte man direkt in einem großen Vulkankrater an einem kleinen See stehen. Fevzi hat dort oben im Sommer ein kleine Hütte, in der er Tee ausschenkt und er ist sowas wie ein Bärenflüsterer, was wir dann an zwei Abenden auch erleben durften. Unsere erste Bärenbegegnung hatten wir aber schon bei einem kleinen Spaziergang zum Blue Lake. Da sind wir oberhalb des Sees einen Weg lang gegangen und unten am Flussufer haben zwei Bären im See gebadet oder Fische gefangen....da wurde es uns doch ein bisschen anders, vor allem als sie uns erblickt hatten und sich auf den Weg in unsere Richtung gemacht haben. Da war es am Abend mit Fevzi schon entspannter, denn der meinte die Bären seien alle seine Freunde und wir könnten ganz nah ran gehen. Waren zwei lustige Bärenbeobachtungsabende mit ihm, das lief nämlich so ab, dass wir die meiste Zeit mit Çay in seiner Hütte vor dem Feuer saßen und alle halbe Stunde wurde er ganz aufgeregt und wir sind alle raus und tatsächlich waren dann auch immer Bären in der Nähe und die waren auch ziemlich groß! Aber er war da sehr entspannt und meinte immer nur "they are my friends, no worry". Wir haben an den zwei Abenden mit ihm auf jeden Fall einige Bären gesehen, einer saß 5m von uns entfernt und streichelte sich den Bauch, als ob er sagen wollte, dass er hungrig ist. Was ein Erlebnis!! War eine tolle Zeit da oben im Nirgendwo und das werden wir wohl so schnell auch nicht vergessen.