Lemmenjoki Nationalpark

Im wilden Norden Finnlands

Der in Nordfinnland gelegene Lemmenjoki Nationalpark ist mit 2850m² der größte Nationalpark Finnlands und der größte Teil des Parks ist völlig wild und nicht begehbar.

Lemmenjoki heißt auch der gleichnamige Fluss, auf dem man sich in kleinen Booten in oder aus dem Nationalpark bringen lassen kann und an dessen Ufer Anfang des 19. Jahrhunderts Gold gefunden wurde.

Wir lassen Jamie auf dem Parkplatz des Nationalparks stehen, packen mal wieder unsere Rucksäcke und das Zelt ein und sind für drei Tage in der Wildnis verschwunden...

Ein kleiner Teil des Parks ist mit Wanderwegen ausgezeichnet und es gibt einige Camps mitten im wunderschönen Nirgendwo mit Feuerstellen, Holz und Komposttoiletten, an denen man sein Zelt aufbauen kann.

Wir haben uns entschieden, uns das Boot für den Rückweg aufzusparen und laufen den ersten Tag über einen schönen Aussichtsberg in den Park rein.

Die Landschaft in den drei Tagen ist echt abwechslungsreich, es geht sowohl über steinerne unglaublich weite Landstriche, durch dichte Fichten- und Birkenwälder und immer wieder an Flüssen und kleinen Seen vorbei.

Die Goldgräber haben an den Flüssen ihre Spuren hinterlassen, viele alte Hütten stehen noch und wir treffen sogar noch einen Goldgräber der uns erzählt, dass er seine Sommer immer hier oben verbringt. Man kann sich gut vorstellen, wie die Männer einst hier ihr Glück in Form von Gold suchten.

Zur Ablenkung für die Goldgräber gibt es hier oben in der Wildnis sogar noch eine Bibliothek in einer kleinen Hütte mitten im weiten Nichts...da mussten wir natürlich hin! Es gab sogar zwei deutsche Bücher im Fundus und jede Menge Fotos und Geschichten aus der Goldgräberzeit.

Die drei Tage im Nationalpark vergehen ziemlich schnell und man ist ganz schnell ganz weit weg von der sowieso schon spärlichen Zivilisation hier oben...ein tolles Gefühl!

Tiere soll es hier wohl auch jede Menge geben; der Vielfraß ist sogar das Symbol des Parkes, aber wir kriegen leider außer einigen wilden Rentieren keine anderen Tiere zu Gesicht und auch der Elch hat sich uns leider in den sieben Wochen die wir schon in Skandinavien sind, nur einmal gezeigt. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf!

Dafür haben wir jede Menge Pilze gefunden und unser Abendessen wurde jeden Abend durch ein paar leckere Steinpilze aufgepimpt, das ist doch auch was!

Für den Rückweg entscheiden wir uns das Boot zu nehmen, dass uns auf dem Lemmenjoki zurück zum Parkplatz bringt. Das ist nochmals eine ganz andere Sicht auf den Nationalpark und wir wundern uns, wie viel Strecke wir doch in den drei Tagen zurück gelegt haben.

Pünktlich bei unserer Ankunft am Steg fängt es an zu regnen und wir werden richtig schön nass auf den letzten anderthalb Kilometern bis zum Parkplatz. Aber was soll es, sind ja jetzt im Trockenen!

Da es aber auch am nächsten Tag nicht aufhört, beschließen wir einen Fahrtag zu machen und uns auf den Weg Richtung Norwegen zu machen.

Unsere Zeit im Norden Finnlands war unglaublich schön und kurzweilig, die Kultur der Samen ist spannend und das Land mit seinen Naturschönheiten und Weiten genau nach unserem Geschmack. Wir kommen auf jeden Fall wieder, denn der Winter hier muss ganz speziell sein und den Süden gucken wir uns auch irgendwann noch einmal an.

Wir gehen noch einmal in den finnischen Supermarkt um ein paar Vorräte aufzufüllen (denn Norwegen wird wohl noch teurer werden) und fahren zwei Stunden immer am Inarisee entlang bis zur norwegischen Grenze. Es regnet zwar immer noch, aber die Landschaft wechselt, das Meer taucht auf und wir fahren in unseren ersten norwegischen Fjord, suchen uns zur Abwechslung mal einen Campingplatz und belegen direkt mal die Waschmaschine. Was ein Luxus, dass es auch noch einen Trockner und eine Sauna gibt.