Georgien - Kleiner Kaukasus

Borjomi-Kharagauli-Nationalpark

Wieder eine Ländergrenze überschritten! Auch den Grenzübertritt Türkei - Georgien konnten wir problemlos hinter uns bringen, die Grenzer fanden unsere Räder toll und haben uns dann nach einem Blick unter die Rückbank und in James' "Hinterteil" auch problemlos passieren lassen. An der Grenze haben wir noch einen Georgier getroffen, der ein paar Jahre in Köln gelebt hat und da Jan sich am Abend vorher noch einen Zahn abgebrochen hatte und wir auf der Suche nach einem Zahnarzt waren, hat er uns netterweise bereitwillig seine Hilfe angeboten. Wir wurden also auf unseren ersten Kilometern in Georgien eskortiert und sind erstmal mit ihm in seinen Heimatort Akhaltsikhe gefahren und haben uns dort mit seiner Hilfe erstmal ganz schnell eine georgische Simkarte und einen Termin beim Zahnarzt besorgt. Was für ein netter Start in einem neuen Land! Der Termin war allerdings erst am nächsten Tag und dann wurde der Zahn auch kurzherhand einfach gezogen und der Zahnarztbesuch lag mit 10€ auf jeden Fall in unserem Budget (grins) und ist wohl kein Fall für unsere Auslandskrankenversicherung. Jetzt hat Jan einen Backenzahn weniger, aber darum können wir uns ja dann Zuhause weiter kümmern. Wir haben ein nettes Plätzchen für unseren James in dem Garten eines kleinen Guesthouses in Atskuri gefunden, neben uns grasen die Pferde und der üppige Obst- und Gemüsegarten versorgt uns mit allem was die Erde hergibt und das ist in dieser grünen fruchtbaren Umgebung echt viel! Die Familie hier ist wahnsinnig nett und nach fünf Nächten fühlen wir uns schon fast wie Zuhause und jetzt stehen wir auch inmer noch hier, obwohl die Familie vier Tage weggefahren ist und uns die Obhut über ihren Garten anvertraut hat. Der Mann der Familie ist der Chef des Nationalparks, von hier aus kann man perfekt den Nationalpark mit dem Pferd oder zu Fuß erkunden und da Jan noch ein bisschen angeschlagen von dem Zahn ziehen war, haben wir mal mit einer kleinen Reittour angefangen.... fünf Stunden im Sattel auf teilweise recht abenteuerlichen Pfaden immer bergauf und dann natürlich irgendwann wieder bergab, da kann man die Landschaft entspannt auf auf sich wirken lassen und das noch so bequem! Da wir ja Mitte September eine Woche eine Reittour in Tushetien machen wollen, war es auch nochmal eine gute Übung für Jan, der echt eine gute Figur abgibt auf dem Pferd. Aber ohne wandern geht es bei uns natürlich nicht und so haben wir vor drei Tagen unsere Rucksäcke mit dem Zelt eingepackt und haben eine Zweitagestour durch den Nationalpark gemacht. Die Wege sind recht gut markiert und es gibt ein paar wenige einfache unbewirtschaftete Hütten, an denen es aber zumindest immer eine Wasserquelle gibt und den Rest hat man ja dabei. Die Landschaft ist sehr waldreich und erinnert teilweise schon ein bisschen an den Schwarzwald, auch wenn die Berge natürlich um einiges höher sind und auch auf 2000m noch Rhododendronbüsche wachsen. Einen Bär haben wir zum Glück weder gesehen noch gehört, ein Adler kreiste mal über uns und auf dem Hochplateau waren jede Menge Kühe, die dort oben mit einem Hirten den Sommer verbringen. Der Abstieg gestern war lang und danach haben wir uns ein üppiges Abendessen bei unserer Gastgeberin gegönnt und dazu ihren hausgemachten gekühlten Rotwein und Cognac genossen. Schöner Abschluss unserer Tour! Heute machen wir mal nüscht, gucken in den Obstgarten, räumen unseren Bus auf, nutzen die Waschmaschine unserer Gastgeber, schreiben Tagebuch und verarbeiten die letzten Tage, bevor wir morgen ein paar Kilometer weiterfahren.....