Tushetien auf dem Pferderücken Omalo*Diklo*Dartlo*Jvaarboseli 2022-09-17 Schon die Fahrt nach Tushetien war ein Abenteuer, denn das Dorf Omalo liegt auf 2050m und die aufregende Schotterstraße über einen knapp 3000m hohen Pass ist nur von Juni bis Oktober offen und in zwei Wochen werden auch fast alle menschlichen und tierischen Bewohner das Hochtal verlassen und den Winter im Tal verbringen. Da wir schon gehört hatten, dass sie Straße sehr abenteuerlich ist, haben wir unser Auto auch unten stehen lassen und sind mit einem routinierten Einheimischen hochgefahren und die zahlreichen Denkmäler für die Verstorbenen auf dem Weg nach oben haben diese Entscheidung auch nicht in Frage gestellt. In Omalo ging unsere 5-tägige Reittour dann los und es waren ein paar traumhafte Tage durch unglaublich schöne Landschaften mit viel Galopp und Abenteuergefühl. Die Pferde hier oben verbringen von Fohlenbeinen an den Sommer in den Bergen und sind unglaublich robust und hart im Nehmen. Soso, unser Reitguide und stolzer Besitzer von 75 Pferden, bringt seine Pferde im Frühsommer hoch nach Omalo und im Herbst wieder runter nach Vashlovani. Die Mutterstuten mit ihren Fohlen laufen den ganzen Sommer frei in den Bergen herum und am dritten Tag unseres Ritts haben wir sie auch aufgestöbert und es war ein tolles Gefühl, auf die Herde zu treffen und zu beobachten, wie sich die Tiere verhalten, wenn sie aufeinandertreffen. Wir haben jeden Abend in kleinen Guesthouses übernachtet und hatten reichlich Gelegenheit, die deftige georgische Küche und die Gastfreundschaft der Tusheten zu erleben. Schon zum Frühstück wird hier sehr deftig gegessen, Gurken, Tomaten und deftiger Käse stehen immer auf dem Tisch, aber auch gerne morgens schon gebratene Kartoffeln oder auch mal Spaghetti. Abends kann es dann durchaus noch deftiger werden und einen Abend gab es eine Art Käsefondue mit gekochtem Brot aus Hefeteig und dazu natürlich noch Käse! Und natürlich immer reichlich Chacha (georgischer Schnaps) und hausgemachten Wein, über dessen Qualität man sich streiten kann....aber warm macht er allemal und da es auch hier in den Bergen schon recht frisch wurde, waren so ein paar Schnäpse meistens nicht schlecht. Wir waren jeden Tag einige Stunden im Sattel und das Tempo war auf jeden Fall auch recht zügig für eine Tour in den Bergen, aber Jan hat sich auf seiner ersten langen Reittour gut geschlagen und war auch nach ein paar Tagen immer vorne dabei mit seinem Bommel - wie wir sein Pferd liebevoll genannt haben. Tushetien war für uns eine der schönsten und wildesten Regionen Georgiens und die Landschaft und die Menschen sind wirklich einzigartig. So hatten wir uns Georgien vorgestellt! Andere Beiträge Tbilissi 2022-09-10 Lagodekhi Nationalpark 2022-09-19