Noch weiter in den Süden..

Mirleft*Sidi Ifni*Tafraoute

Die Atlantikküste ist lang und wird immer einsamer, umso weiter man in den Süden fährt. Wir haben die letzten Tage traumhafte Flecken entdeckt und standen mit unserem Bus an den schönsten Plätzen direkt am Meer, haben fast jeden Abend Feuer gemacht und über diesem Fisch und Meeresfrüchte gegrillt.

Wir sind mit einem Pärchen unterwegs, die wir in Georgien kennengelernt haben und mit denen wir seitdem immer mal wieder Abschnitte verbracht haben und da wir zurselben Zeit in Marokko sind, genießen wir die Zeit zu Viert und entdecken, kochen und essen zusammen.

Die Landschaft hier unten im Süden ist extrem karg, der Sand ist rot und außer Kakteen und Macchia wächst so gut wie nichts mehr und man fragt sich schon von was die Leute hier leben können. Das Leben hier ist aber auch definitiv hart, hier und da wird ein bisschen was angebaut, aber da auch Wasser ein seltenes Gut ist, ist das nicht so einfach und die Natur wirkt schon fast ein bisschen menschenfeindlich.

Neben den allgegenwärtigen Ziegenherden sieht man jetzt auch immer wieder Kamelherden, die sich in dieser Landschaft offensichtlich wohlfühlen und immer noch was zu fressen finden; auf dem Markt haben wir dann auch einen Metzger entdeckt der Kamelfleisch und die zugehörigen Beine verkauft. Heute mal nicht! -grins

Wir hätten noch Tage an der Küste verbringen können, die Uhren ticken hier irgendwie langsamer und der Tag ist trotzdem schnell vorbei...aber irgendwann wollen wir ja auch mal ins Landesinnere und so verabschieden wir uns vom wilden Atlantik und biegen kurz vor der Westsahara ab Richtung Tafraoute, das im Anti-Atlas liegt und circa drei Stunden von der Küste entfernt liegt.

Drei Stunden sind hier manchmal auch nur 150km, das kommt immer auf die Straßen an und gerade im Landesinneren ist es oft sehr kurvig und dementsprechend lange braucht man. Generell sind die Straßen aber echt gut zu befahren und obwohl man oft an Polizeikontrollen vorbeifährt, wird man als Tourist immer durchgewunken...zumindest war es bis jetzt so und wir hoffen mal, dass es so bleibt.

Tafraoute ist ein nettes kleines von hohen kargen Bergen umgebendes Städtchen. Zwischendrin bizarre Felsformationen, jede Menge Dattelpalmenhaine und Mandelbäume und überall gibt es dementsprechend Mandeln, Mandelmus und Datteln zu kaufen. Einige Mandelbäume blühen bereits und wirken wie Farbtupfer in dieser manchmal recht kargen Landschaft.

Farbtupfer sind auch die blauen Felsen mitten im Nirgendwo; ein belgischer Künstler hat in den achtziger Jahren die Felsformationen angemalt und nach ein paar Kilometern über eine Schotterstraße gesäumt von Felsbrocken, sieht man diese schon von Weitem leuchten. Einfach nur surreal!

Um Tafraoute befinden sich einige schöne Täler mit beeindruckenden kleinen Lehmdörfern an den Berghängen und jedes noch so kleine Dorf hat zumindest eine Moschee und der Muezzinruf begleitet uns durch den Tag.

Neben dem Muezzin begleitet uns auch schon seit Tagen der feine Wüstenstaub, der mittlerweile überall hängt und den wir wohl auch - zumindest hier in Marokko - nicht mehr los werden.