Izmir

Die drittgrößte Stadt der Türkei

Nach den beschaulichen letzten Wochen in der Natur zieht es uns mal wieder in eine Stadt und Izmir liegt auf unserem Weg Richtung Griechenland und da legen wir doch mal einen Zwischenstop ein. 4,5 Millionen Einwohner hat Izmir, liegt direkt am Meer und ist laut Aussagen einiger Türken, die wir getroffen haben, einer der liberalsten Städte der Türkei und als eine der wenigsten Städte nicht von der AKP regiert. Übrigens sind nächstes Jahr Wahlen in der Türkei und fast alle Menschen die wir getroffen haben, setzen große Hoffnung in einen Regierungswechsel - nach zwanzig Jahren! Man wird es sehen....

Da es bei unserer Ankunft regnet und wir auch in der Türkei noch einen Hamambesuch offen haben, wird das unser Tagesprogramm und was für ein Entspanntes! Die Hamams sind generell nach Geschlechtern getrennt und in diesem Fall gibt es direkt zwei unterschiedliche Eingänge, damit man sich bloß nicht in die Quere kommt. Englisch wird hier nicht gesprochen, aber die resoluten Hamamdamen und -herren zeigen einem schon, was zu tun ist. Und zwar auf die warme Bank legen und los geht die Massage mit dem Peelinghandschuh, bis auch der letzte Dreck runtergerubbelt ist und dann wird man eingeschäumt und durchgeknetet, was eine Wohltat!

So sauber sind wir gerüstet für unseren Stadttag und machen eine kleine Stadttour mit einem local guide. In den meisten Städten gibt es "free walking tours" und das ist eine gute Möglichkeit sich einen Überblick über eine fremde Stadt mit einem Einheimischen zu verschaffen und nebenbei noch einiges vom Leben der Leute in dem Land zu erfahren. So erfahren wir diesmal unter anderem, dass der von allen vereehrte Staatsgründer Atatürk am 10. November 1938 um 9.05h gestorben ist und alljährlich zu seinem Todestag im ganzen Land eine Schweigeminute abgehalten wird.

Izmirs Innenstadt und vor allem die Stadtteile um diese sind sehr modern und es gibt gefühlt an jeder Ecke riesige Shopping Malls. Nichts für uns; wir treiben uns lieber wie meistens in den Städten die längste Zeit in dem Gassenwirrwarr auf dem Basar rum und probieren noch ein paar neue Sachen aus. "Kumpir", eine gefüllte Riesenkartoffel für mich Anne und "Söğüşçü", ein Fladenbrot gefüllt mit Hirn, Zunge und Wangenbäckchen vom Lamm - und die Petersilie nicht zu vergessen - für Jan. Da esse ich doch lieber noch einen " Bomba", eine kleine Kugel aus Teig prall gefüllt mit Schokolade.....

Da wir in den nächsten Tagen weiter nach Griechenland reisen möchten, schwelgen wir noch einmal in den Leckereien und haben den Rucksack voll mit Mitbringseln für unsere Lieben und natürlich auch für uns. Das wird uns wirklich fehlen!

Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass wir spätestens im Januar auf Marokkos Märkten rumstreunern können und essen als Trostpflaster noch ein bisschen "Baklava" - grins.